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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.
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Zweisprachigkeit als große Chance.

Blog Teaser Bild blog.dagmar-woehrl.de / PhotoDune Regular LicenseIn Europa haben wir derzeit 23 verschiedene Amts- und Arbeitssprachen. Weltweit werden sogar  über 6.500 unterschiedliche Sprachen gesprochen. Die Möglichkeiten und Chancen, die sich einem eröffnen, wenn man mehrere Sprachen spricht, sind enorm. Dies beginnt schon in jungen Jahren, geht über den Beruf bis hinein ins hohe Alter.
Fast jeder fünfte in Deutschland lebende Mensch hat Vorfahren aus dem Ausland oder wurde selbst nicht hier geboren. Diese Menschen sprechen meist von Kindesbeinen an zwei Sprachen und haben somit einen großen Vorteil in Schule und Beruf, den zu erkennen und nutzen es gilt. Aufgrund der zunehmenden internationalen Vernetzung sind gute Fremdsprachenkenntnisse im Lebenslauf zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Und dies zurecht, wie ich finde.

Kinder, die in Familien mit Migrationshintergrund aufwachsen haben hier gegenüber ihren Altersgenossen einen Vorsprung, wenn sie von Anfang an zweisprachig erzogen werden. Werden bereits vor dem dritten Lebensjahr mehrere Sprachen gleichzeitig erlernt, entwickelt sich das Gehirn eines Kindes auf andere Art und Weise, was das Erlernen von weiteren Sprachen besonders erleichtert, da das Gehirn einfach effektiver arbeitet. Zweisprachige Kinder sind geistig besonders flexibel und haben ein ausgeprägtes Sprachempfinden, was ihnen nicht nur in der Schule sondern auch in ihrem sozialen Leben helfen kann. Es ist sicherlich keine einfache Aufgabe für Eltern, ihre Kinder zweisprachig zu erziehen. Eine solche Entscheidung verlangt sehr viel Konsequenz und man Experten warnen auch immer wieder vor Verzögerungen in der Sprachentwicklung der Kinder, wenn diese die unterschiedlichen Sprachen nicht auseinander halten können.

Vier von fünf bilingualen Kindern holen aber ein anfängliches Sprachdefizit rasch nach. In der Schulzeit sind die Eltern noch einmal besonders gefragt, denn vor allem dann beginnt die dort gesprochene Sprache zu dominieren. Sprachliche Vielfalt sollte man sich sein ganzes Leben lang erhalten. Und ich  kann nur jeden ermutigen, eine neue Sprache zu lernen – egal in welchem Alter. Sei es, um im Beruf sich besser austauschen zu können oder sei es einfach, um unsere Mitmenschen hierzulande oder auf Reisen im Ausland besser zu verstehen und um Einblicke in vielleicht fremde Kulturen und Traditionen zu erhalten.

Auch wenn es nicht immer einfach ist, sich in neuen Sprachstrukturen hinein zu denken und neue Regeln zu lernen, das Erlernen einer Fremdsprache zahlt sich für jeden aus! Zweisprachigkeit birgt ein enormes Potential und öffnet Türen zu neuen Freundschaften.

Kolumne Dagmar Wöhrl April 2013 für PERSPEKTIF / www.perspektif.de

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